Donnerstag, 28. Oktober 2010

Wir wissen es besser

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Niemand kann uns mehr sagen, was richtig oder falsch für uns ist. Die vorgegebenen Normen spiritueller Systeme waren hilfreich, aber jetzt haben sie ihre Gültigkeit für uns verloren. Wir tragen die eigene Verantwortung selbst, weil wir keine Dilettanten, sondern Autodidakten (1) sind.

Seit Beginn der Geschichte suchen wir nach dem ewigen Glück. Unser tägliches Denken und Handeln dreht sich fast ausschließlich nur um die positive Gestaltung der Zukunft. Welche Möglichkeiten wir für realisierbar halten, hängt von unserer Vergangenheit ab. Sie hat unser Bewusst-Sein geprägt und prägt es jeden Augenblick neu. Daraus entsteht ein dynamischer Glaube an einen Weg, den wir gehen möchten, um das Ziel zu erreichen. Niemand weiß es besser als wir selbst, weil niemand anderer unsere Gefühle in der Vergangenheit erfahren hat. Kein Außenstehender kann es jemals nachvollziehen und daher auch nicht beurteilen, was für uns richtig oder falsch ist.


Menschen ohne eigene Überzeugung steht ein vielfältiges Angebot von Lehren und Methoden zur Verfügung. Die Religionen und verschiedene Formen der modernen Esoterik bieten konkrete Richtungen an. Ihr Fundament ist der Zusammenhang von Ursache und Wirkung. Die richtige Ursache bringt die erwünschte Wirkung, während die falsche Ursache „Schuld und Sühne“ beinhaltet.


Es sind alte Systeme der Dualität, die bei genauer Betrachtung eine gemeinsame Voraussetzung haben: Unterwerfung!

Es wird die Aufgabe der eigenen Individualität und Übernahme einer bestehenden Norm verlangt. Diese Norm entsteht durch die Beurteilung, was richtig oder falsch im Sinne der Lehre ist. Sie verpflichtet alle Glaubenden gleichermaßen und muss zwingend eingehalten werden. Innerhalb des Systems gilt sie als der einzig richtige Weg zum ewigen Glück. Die Toleranz gegenüber anderen Systemen ist gering bis überhaupt nicht vorhanden. Viele Menschen wurden und werden noch immer ermordet, nur um der eigenen Norm Geltung zu verschaffen.

Gleichzeitig mit der Abgabe der eigenen Macht an die Norm eines Systems wird auch die Verantwortung für die Zielerreichung übertragen. Die Vorschriften und Gesetze gehen davon aus, dass die Glaubenden die Last der Verantwortung für das eigene Leben nicht tragen können, weil sie entweder unwissend oder schwach sind. Aus diesem Grund muss der Weg durch eine autoritär definierte Ordnung von "richtig und falsch" möglichst genau vorgegeben werden. Die Androhung negativer Konsequenzen bei Nichteinhaltung soll die Umsetzung garantieren.

Obwohl jedes Kollektiv erst durch den Zusammenschluss verschiedener Menschen entsteht, findet die Individualität der Einzelperson selbst keine Beachtung. Persönliche Gegebenheiten, die eine Anpassung der Norm brauchen würden, können nicht berücksichtigt werden. Beispielsweise muss das 6. Gebot im katholischen Katechismus "Du sollst nicht Unkeuschheit treiben" (oder: „ehebrechen“) für alle gleich sein, weil es anderes nicht durchführbar wäre. Eine individuelle Einstufung, wie viel Sex jemand aufgrund seiner Leidenschaft haben darf, würde das gesamte System ad absurdum führen und die Autorität kompetenter Stellen untergraben.

Auch in der Esoterik gäbe es Widerstand, wenn jemand "Positives Denken" lediglich als ein mentales Konzept mit geringer Wirkung bezeichnen würde.



Die Angst der Zielverfehlung

Spirituelle Systeme unterwerfen sich einem höheren Ziel dessen Verfolgung sie mehr oder weniger radikal durchführen. Da es die tiefste Sehnsucht der Menschen reflektiert ist die Angst der Zielverfehlung ein ständiger Begleiter. Sie ist so enorm, dass wir bereit sind, uns als irdische Wesen zu verleugnen. Die Vereinbarkeit von Mensch und Gott (auch Universum, Nirwana, usw.) scheint uns anders nicht machbar. Daher unterdrücken und manipulieren wir unsere natürlichen Eigenschaften und Wünsche mit Vorstellungen von denen wir glauben, dass sie uns ans Ziel bringen würden.

Aus diesen Vorstellungen wurden im Lauf der Zeit kollektive Zwänge von "richtig und falsch" formuliert. In den letzten 10 Jahren kamen zu den bereits vorhandenen Bestimmungen neue "Gesetze" hinzu. "Positives Denken" wird mittlerweile sogar im Managementbereich als Stein der Weisen gelehrt und ist zu einem Bewertungskriterium für die wirtschaftliche Verwertbarkeit von MitarbeiterInnen gewordenen. Aber auch "loslassen müssen" scheint ein passender Schlüssel für das Tor zum ewigen Glück zu sein.

Metaphysisch stimmt die Logik, dass die weitere Entwicklung des eigenen Bewusst-Seins und damit die Gestaltung des persönlichen Lebens nur mehr durch die Freigabe der gegenwärtigen Realität geschehen kann. Wir sind am Ende der Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb des Zusammenspiels von Positiv und Negativ angekommen. Was sollen wir noch lernen?

In vielen Inkarnationen haben wir das Leid der Welt erfahren. Ich denke, es reicht! Jetzt geht es nur mehr um die subtilen Schichten der bisherigen Erfahrungen im menschlichen Sein. Dafür braucht es keine Brutalität im Außen, sondern lediglich die Aufmerksamkeit und Feinabstimmung der eigenen Gefühle. Dies trifft vorerst natürlich nur auf eine erwachte Minderheit zu. Aber täglich werden es mehr!

Solange wir spüren, etwas tun zu müssen um unsere Situation verändern zu können, möchte unser Bewusst-Sein die Gegenwart noch nicht akzeptieren und damit loslassen. Das ist auch gut so, denn auf einer nicht bekannten Ebene unseres Seins wollen wir den Erfahrungsschatz zu diesem Thema weiter vervollständigen.

Blickt man auf die eigene Vergangenheit zurück, dann wird man sich möglicherweise an so manche Situation der Verzweiflung erinnern. Damals wünschte man sich flehend das Ende der Misere und heute ist man froh darüber, doch noch mehr Erkenntnisse gewonnen zu haben. Menschlich betrachtet wissen wir nie wirklich, wann es genug ist. Unser Herz hingegen weiß es ganz genau und leitet uns durch die Gefühle an! Darauf können wir uns 100-prozentig verlassen. Alles ist perfekt, auch wenn wir es mit den Erwartungen und Vorstellungen unseres Verstandes nicht vereinbaren können. Der Verstand denkt aus der Vergangenheit heraus, aber wir sind viel cleverer als er und wissen, was wirklich gut für uns ist. Vertrauen wir uns doch selbst!



Der perfekte Zeitpunkt des Loslassens

Wann der jeweilige Zeitpunkt des Loslassens einer bestimmten Angelegenheit gekommen ist kann sehr leicht erkannt werden:

Er ist dann gekommen, wenn mir "loslassen" keinen Gedanken mehr Wert ist. Solange ich an "loslassen müssen" denke, halte ich daran fest. Das Problem bleibt in meinem Bewusst-Sein verankert, weil ich es als Problem am Leben erhalte. Bewusst-Sein bewegt Energien! Und Energien bilden meine Realität.

Meist kommt der perfekte Zeitpunkt durch die frustrierende Wiederholung einer negativen Situation zustande. Obwohl sie vor einigen Jahren vielleicht noch funktioniert haben, bringen heute die ständigen Bemühungen in einer bestimmten Angelegenheit keinen Erfolg mehr. Egal was gemacht wird, es klappt einfach nicht. Jeder Aufwand ist schlichtweg für die Katz´. "Alles probiert, nichts hilft" zeigt das Ende des Gestaltungsspielraums von Positiv und Negativ an. Dann ist "loslassen" sowieso nur mehr die einzige Alternative.

Mit anderen Worten:
Wenn die Hoffnung stirbt, bleibt die Akzeptanz übrig.

Die Akzeptanz ist ein vom Herzen ausgehendes Annehmen einer Situation,
in der etwas Wichtiges fehlt.

Und genau darum geht es in Wahrheit.



Was ich mir sehnlichst wünsche, stellt einen Aspekt der irdischen Manifestation meiner Seele dar. Damit ist es ein bedeutsamer Teil dessen, wer ich als Mensch bin. Es macht mich aus. In dem ich mir die Nichterfüllung meiner Vorstellung erschaffe, kann ich diesen Aspekt auflösen. Was sollte ich sonst (noch) tun? Andernfalls würde ich ihn weiter am Leben erhalten und damit meine Entwicklung blockieren, weil in diesem Fall ja kein Bedarf zur Veränderung gegeben ist. Durch die Auflösung des Aspekts stirbt ein Teil von mir und ich kann einen weiteren Schritt in Richtung "Freiheit zum bewussten Schöpfer" gehen. Auch wenn die Trauerarbeit oft ziemlich schmerzvoll ist, aber das Ergebnis - einen Zwang weniger zu haben - lohnt in jeden Fall.



Zusammenfassend ergibt sich in der Praxis eine sehr einfache Vorgangsweise:

Solange mich ein Problem beschäftigt, lasse ich mich damit beschäftigen. Wenn es vorbei ist, dann löst sich die Energie automatisch von selbst auf und beschäftigt mich auch nicht mehr. Dadurch bleibe ich immer authentisch und lebe mich nach meinem eigenen Plan. Mögen es Andere beurteilen wie sie wollen. Es ist ihr Problem, b>nicht meines!

Das Wichtigste dabei ist, wirklich nur auf das eigene Innere zu hören und alle Normen, wie etwas zu sein hat, unberücksichtigt zu lassen. Unseren ganz persönlichen Weg haben wir uns selbst in unseren Gefühlen programmiert.

Außerdem sind die Vorstellungen wie wir sie kennen, für die Neue Energie nicht anwendbar. Und es wird sowieso anderes als wir glauben. Mit Garantie!



(1) Ein Autodidakt (altgr. αυτός ,selbst‘ und διδάσκω ,lehren‘) ist jemand, der sich autodidaktisch (d. h. im Selbststudium) eine Bildung auf hohem Niveau aneignet. Anders als der Dilettant, der sein dem Autodidakten gegenüber meist geringeres Wissen zwar auch autodidaktisch erworben haben kann, strebt der Autodidakt in der Regel eine professionelle Anwendung seines Wissens an und mitunter auch dessen gesellschaftliche und wissenschaftliche Anerkennung. ....
Quelle: Wikipedia



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